09/19/2021

Review: Enemy 2 - Missing in Action

Nach der Entdeckung dreier sonderbarer Flugobjekte in der Nähe des Mars wird 2031 eine Forschungsmission gestartet. Zweihundert Wissenschaftler betreten die fremden, scheinbar unbemannten Raumschiffe. Doch diese entpuppen sich als tödliche Falle: Reptilienartige Wesen fallen erbarmungslos über die Crew her. Von den Sicherheits-Staffeln überlebt nur eine einzige. An dieser sechsköpfigen Truppe lag es nun in Enemy 1 - Tempest of Violence, im Alleingang eine groß angelegte Rettungsmission durchzuführen. In der Fortsetzung des Spiels in Enemy 2 - Missing in Action, sitzt die Crew noch immer auf den fremden Raumschiffen fest. Im Kampf ums Überleben treffen sie auf alte Bekannte und auf neue Gegner. Es ist ein Wechselspiel zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Die große Frage lautet: Wird je ein Mensch zur Erde heimkehren?

Ähnlich Flashback sind auch die beiden Enemy Spiele eine Art Action Adventure welche schon den Amiga 500 mit 1 MB Ram unterstützen. Auf der Suche nach dem Levelausgang tickt ein gnadenloser Timer. Anfangs noch relativ unbewaffnet und untermunitioniert springt und läuft der von Level zu Level auch mal wechselnde spielbare Soldat durch die Gänge und trifft auf Feind und Freund. Apropos Freund, das Spiel bietet einen genialen Koop Modus! Neben diversen Schalterrätseln ist man auf der Suche nach Munition und Medipacks. Im späteren Spielverlauf entwickelt sich Enemy 2 in ein wahres Gemetzel, in welchen allerlei gescriptete Ereignisse passieren. 

Unterwegs gibt es Speicherpunkte (am Levelende, Levelcodes), diese speichern zwar die bisherige Position, welche man anhand einer jederzeit eingeblendeten Levelkarte erkennt, leider aber nicht die verbleibende Zeit. Der Schwierigkeitsgrad steigt so, nach den ersten zwei harmlosen Leveln ohne Gegner, auch in Enemy 2 schnell an. An scheinbar vorerst unüberwindbaren Hürden findet man gelegentlich Hilfesymbole (durch drücken der Hilfe-Taste), bekommt man hier einen Tipp zur Lösung. Die knapp 30 Level in Enemy 2, bieten eine recht detaillierte 32 Farben Grafik mit Schatteneffekten und wechselnden Hintergrundgrafiken. Allerdings wiederholen sich viele grafischen Elemente der Gänge selbst, so das an dieser Stelle nicht sehr viel Abwechslung geboten wird. Die eingangs im Intro noch stimmungsvolle Musik setzt sich im Spiel leider nicht fort. Dafür gibt es solide Soundeffekte von hallenden Schritten, Schüssen und kreischenden Aliens. Die Steuerung ist Eingangs durch eine gewöhnungsbedürftige Sprung und Waffenzielmechanik etwas zäh, aber nach längerem Spiel durchaus ok.

Fazit: Beide Enemy Teile gehören ganz sicher zu den unterschätzten Amiga Spielen. Teil 1 erschien 1997 und Teil 2 setzte 2013 die selbe Spielmechanik konsequent fort. Und es ist die beim ersten Spielen eigenwillige Steuerung, gepaart mit einer durchschnittlichen Grafik, welche den Casual Spieler all zu schnell vertreiben vermag. Leider entgeht diesem, das Enemy im späteren Spielverlauf an Storytelling und Spielfluss einiges zu bieten vermag. Eine käuflich zu erwerbende Collectors Edition (auch hier in deutsch und englisch) bietet Gelegenheit die Sammlung zu vervollständigen.

Kaufen
Mehr Information