Amiga Spiele Tests / Reviews
07/01/2020
Review: Ruff ‘n’ Tumble
Der Amiga Exklusiv Run & Gun Titel “Ruff ‘n’ Tumble” erschien 1994 bei Renegade. Der Held der Show ist Ruff Rogers, einen kleiner Balg, der gerne mit Murmeln spielt. Eines Tages rollt so ein Kuller in ein Kaninchenloch, und Ruff wird zu einer männlichen Alice - er landet nämlich im Platform-Wunderland. Dort geht es allerdings recht handfest zu, denn nicht umsonst steht der englische Ausdruck Ruff ‘n’ Tumble für deftige Keilereien. Wer dagegen eine zweite Hauptfigur namens Tumble erwartet hätte, sieht sich getäuscht; die war zwar mal geplant, wurde im Sinne eines perfekten Solospiels jedoch wieder fallengelassen. Und so muss Ruff die neu entdeckte Welt eben ganz alleine von Dr. Destiny und seiner Tinhead Army befreien.
Die feindlichen Blechköpfe (und alles, was es sonst noch wagt, sich zu bewegen) nimmt der Lümmel mit einer vorausblickend mitgebrachten MP aufs Korn, herumliegende Wertgegenstände wie Münzen oder Murmeln werden am Levelende gegen Bonuspunkte verrechnet. Weil aber Generatoren massig neues Kanonenfutter produzieren, die Gegner mehrere Treffer wegstecken und die Startwumme auch mal heißlaufen kann, ist man gut beraten, sich nach Lasern, Flammenwerfern, Smartbombs, Unverwundbarkeitkapseln, zusätzlichen Herzchen für den Energiebalken oder Extraleben umzusehen. Überhaupt sollte man den Karnickelbau tunlichst genau absuchen, denn viele Extras sind gut versteckt, und wer nicht alle Murmeln findet, darf den Level nicht verlassen.
Die insgesamt 16 Abschnitte sind mitunter riesengroß, enthalten Geheimräume bzw. Bonuslevels und verteilen sich auf vier Grafik-Welten: den Fantasyworld, die Mine, eine Blechschädelfabrik und zum Schluß Dr. Destinys Schloß. Hat unser Held sämtliche Zwischen- und Endgegner einer Welt von der Plattform gepustet, findet er zwar auch die besiegten Feinde auf dem Konto wieder, bloß gibt es für letzteres leider keine Highscore-Tabelle. Immerhin kann jede Wunderwelt mit einem Passwort angewählt werden, außerdem wird hier immer fair gespielt. Trotz derber Raufereien bleibt Ruff mit ein bißchen Grips und Kalkül stets Sieger, wobei sich seine Fähigkeit, auch nach oben, oder diagonal zu ballern, als ebenso nützlich erweist wie sein Talent, im Deckung zu gehen, wenn er selbst unter Beschuß steht. Dennoch sollte der Spieler seine drei Anfangsleben immer scharf im Auge behalten, denn das Game ist nicht eben einfach - an ausgesuchten Gemeinheiten wie etwa Gegnern, die durch Einbahn-Energieschranken ballern, hat selbst als Action-Profi zu knabbern.
Fazit: Was die Präsentation betrifft, mag man kaum glauben, daß dies keine AGA-Grafik ist, denn so prachtvolle Effekte hat der Amiga selten gesehen. Ja, selbst der Soundtrack ist immer noch eine Wucht, denn Jason Page hatte für die Wunderkinder mitreißende rockige Hymnen komponiert, die der sensationellen Optik qualitativ nicht nachstehen. Allein der recht knackige Schwierigkeitsgrad trübt das immer noch glänzende Bild - So jedenfalls muss ein Run & Gun Shooter aussehen und sich spielen - für die Zukunft, gerne auch im etwas weniger “kindlichen” Setting.
Admin - 18:38 | Kommentar hinzufügen
Folgende Amiga Spiele jüngerer Zeit, möchte Amigafan.de euch empfehlen - hier dürfte für jeden etwas dabei sein:
- Reshoot Proxima 3
- Cyberpunks 2
- Devil’s Temple
- Turrican 2 (AGA Remake)
- SEGA’s Wonderboy
- Bomb Jack (Beer Edition)
- Tales of Gorluth III
- Final Fight (Enhanced)
- BreakThru
- Aquabyss
- Wiz - Quest for the Magic Lantern
- Glubble
- Attack of the PETSCII Robots
- Turbo Tomato
- Super Cars 2 (AGA Remake)
- Rygar - Legendary Warrior
- Metal Gear
- Inviyya
- Worthy
- Tiny Bobble
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